10 Filme für perfekte Halloween-Stimmung

Rechtzeitig zu Halloween stellt euch mein Freund und Filmfan Prab Vel seine persönliche Liste an Filmen vor, mit denen ihr euch auf das Fest der lebenden Toten einstimmen könnt:

Wenige Tage nur noch, dann ist es wieder soweit! Makaber bis morbide Verkleidete, unheimliche bis komische Gruseldekorationen, ausgehöhlte Kürbisse mit flackernden Fratzen, Spinnweben, Grabsteine, Untote, Vampire, Werwölfe, Serienmörder, Außerirdische, amerikanisierte, aber eigentlich ureuropäische Traditionen, die durch den Fleischwolf der Popkultur gedreht wurden und auf der ganzen Welt Jung und Alt begeistern.
Halloween steht vor der Tür!
Aber was tun, wenn man eigentlich gar keine Lust darauf hat und weit davon entfernt ist, auch nur einen Hauch von Gruselstimmung zu verspüren? Nichts leichter als das! Man braucht lediglich zwei Hände voll Filme, eine gemütliche Couch und eine Portion Neugier und Abenteuerlust. Die mittlerweile wieder kalten, langen Nächte und das nebelige, regnerische Wetter unterstützen dabei, sich auf diese Reise zu begeben.
Ich habe mir spontan und aus dem Stegreif überlegt, welche zehn Filme man sich zur Vorbereitung auf Halloween ansehen sollte und möchte meine Empfehlungen mit euch teilen. Los geht’s!

10. Trick’r Treat – Die Nacht der Schrecken (2007)

Regie: Michael Dougherty
Schauspieler: Anna Paquin, Brian Cox, Dylan Baker
Laufzeit: 82min

Fünf zusammenhängende Geschichten, die in der gleichen Stadt, in der gleichen Nacht passieren, bilden das Gerüst dieser Erzählung. Man sagt, dass Halloween jene Nacht ist, an der sich die Toten erheben, um unter uns zu wandeln und auch anderes Unaussprechliches sein Unwesen treibt. Die Rituale des „All Hallows Eve“ (der Abend vor Allerheiligen) wurden geschaffen, um uns vor deren bösartiger Bedrohung zu schützen. Einer Kleinstadt wird eine entsetzliche Lektion darin erteilt, dass manche Traditionen besser nicht vergessen werden. Ein Pärchen findet heraus was passiert, wenn man einen „jack o‘ lantern“ (Kürbislaterne) vor Mitternacht ausbläst. Ein High School Direktor hat ein Doppelleben als Serienmörder. Eine jungfräuliche Studentin trifft auf den für sie richtigen jungen Mann. Eine Gruppe gemeiner Teenager spielen einen Streich, der zu weit geht. Und am Ende wird ein griesgrämiger Einsiedler von einem ganz besonderen Kind, auf dessen Suche nach Süßem oder Saurem, besucht.

Kostüme und Süßigkeiten, Ghoule und Goblins, Monster und Gemetzel! Dieser Film lässt kein Klischee unberührt, aber das auf sehr erfrischende Art und Weise. Amerikanische Halloween Popkultur in Reinform! Der kleine „Sam“ gehört zu einer der einprägsamsten Figuren der modernen Horrorfilme. Es ist umso bedauerlicher, dass dieser Film nicht ausreichend Beachtung erfahren hat. Denn hier gab es mehr als genug Potenzial, um eine erfolgreiche Franchise daraus zu bilden. Ein fabelhafter Streifen, um den Appetit nach mehr Gruselkost anzuregen!

9. Scream – Schrei! (1996)

Regie: Wes Craven
Schauspieler: Neve Campbell, Courteney Cox, David Arquette
Laufzeit: 111min

Nachdem ein Unbekannter ein High School-Liebespaar ermordet und ausweidet, mehren sich Gerüchte und steigt die kollektive Furcht in einer sonst friedlichen, kalifornischen Stadt. Der Killer scheint es auf Teenager abgesehen zu haben, während eine junge Schülerin, ein exzentrischer Polizist und eine eigennützige Reporterin versuchen, diese mysteriösen Morde aufzuklären. Es geschehen sonderbare Dinge rund um den Ort Woodsboro. Ein angeklagter Mörder, ein verdächtiger Liebhaber, neu entflammte Liebe und natürlich der unheimliche Mörder mit der Geistermaske – Spannung, Raffinesse und jede Menge Blut!

Dieser legendäre Film ist ein wichtiger Bestandteil der Horrorfilmkultur der Jahrtausendwende. Er hat nicht nur eine Welle an ähnlichen Streifen dieses bestimmten Genres losgetreten, nein, auch die berühmte Scream-Maske wurde zum Sinnbild der typischen Slasher-Verkleidung. Wes Cravens Meisterwerk war absichtlich gespickt mit allen Konventionen des Serienmörderfilms. Allerdings in übertriebener Form, denn gleichzeitig sollte er diese Nische auch parodieren. Sämtliche jugendliche Protagonisten tun haargenau das, was sie definitiv nicht tun sollten. Dieser Umstand wird durch den Charakter des Horrorfilm-Nerds „Randy“ hervorgehoben, der dem Zuschauer die gängigen Spielregeln des Genres vorträgt. Allein aus nostalgischen Gründen zahlt es sich immer wieder aus, sich dieses Spektakel wieder anzusehen. Irgendwo müsste ich auch noch eine solche Maske aus dieser Zeit rumliegen haben…

8. Die Frau in Schwarz (2012)

Regie: James Watkins
Schauspieler: Daniel Radcliffe, Janet McTeer, Ciarán Hinds
Laufzeit: 95min

England, Ende des 19. Jahrhunderts. Der junge Londoner Anwalt Arthur Kipps wird zum Dorf Cryphon Gifford geschickt, um die Verlassenschaft der verstorbenen Mrs. Drablow zu verwalten. Arthurs Karriere läuft erfolglos, besonders deshalb, da er um seine Frau trauert, die vor vier Jahren bei der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes Joseph verstarb. Cryphon Gifford ist ein trostloser Ort und seine Bewohner sind alles andere als einladend. Arthur bemerkt schnell, dass niemand sonderlich froh darüber ist, dass er in Eel Marsh Manor seiner Arbeit nachgeht. Bald findet er heraus, dass das Anwesen von der Frau in Schwarz heimgesucht wird, deren Sohn einst im umliegenden Moor ertrunken ist und dass jedes Mal, wenn sie erscheint, ein Kind aus dem Dorf stirbt.

Daniel Radcliffe in einem Geisterfilm des legendären britischen „Hammer Films“ Studios, welche in den 1960er Jahren mit ihren verschiedenen Dracula Verfilmungen Christopher Lee zur Ikone gemacht haben! Wer hätte das gedacht? Es ist immer wieder verblüffend zu sehen, wenn junge Schauspieler aus dem Rollentyp ausbrechen, für den sie eigentlich berühmt geworden sind. Die Geschichte selbst lebt von der düsteren Szenerie der ländlichen, nordenglischen Drehorte und der Epoche, in der sich die Handlung zuträgt. Das Wunderbare an diesem speziellen Genre – dem Geisterfilm – ist, dass besonders viel Wert auf Atmosphäre und beunruhigende, stille Momente gelegt wird. Unvergessen ist die Szene, in der Radcliffes Charakter aus dem Fenster auf das Moor blickt und sich neben ihm das Gesicht der Frau in Schwarz materialisiert. Gänsehaut!

7. Don’t Be Afraid Of The Dark (2010)

Regie: Troy Nixey
Schauspieler: Katie Holmes, Guy Pearce, Bailee Madison
Laufzeit: 99min

Die kleine Sally lebt neuerdings mit ihrem entfremdeten Vater und dessen Freundin in deren neuem Heim. Der Vater, Alex, hat Pläne das Haus auf Vordermann zu bringen mit Hilfe der Innenarchitektin Kim, seiner Lebensgefährtin. Der frühere Eigentümer des Gebäudes war der berühmter Maler Lord Blackwood, der unter ungeklärten Umständen verschwand. Sally entdeckt sehr bald den wahren Grund hinter dem Verschwinden des Malers, den unheimlichen Geräuschen in den Wänden und dem alten Kamin im Haus.

Drehbuch und Produktion stammen von niemand geringerem als Guillermo del Toro! Das allein sollte schon Grund genug sein, einen Blick zu wagen. Es dreht sich zwar wieder einmal um ein vermoderndes, uraltes Haus, in dem sich merkwürdige Dinge ereignen, aber hier wird schnell klar, dass es keine Bettlaken mit Augenlöchern und rasselnden Ketten sind, die für das angsterfüllte Zähneknirschen sorgen. „Zähne“ sind hier überhaupt ein sehr gutes Stichwort.

6. Event Horizon – Am Rande des Universums (1997) 

Event Horizon - Am Rande des Universums (1997) © http://ecx.images-amazon.com/images/I/71SKJvrRPvL._SL1183_.jpg

Event Horizon – Am Rande des Universums (1997) © http://ecx.images-amazon.com/images/I/71SKJvrRPvL._SL1183_.jpg

Regie: Paul W.S. Anderson
Schauspieler: Laurence Fishburne, Sam Neill, Kathleen Quinlan
Laufzeit: 96min

Wir schreiben das Jahr 2047. Das Raumschiff „Event Horizon“ taucht auf unerklärliche Weise wieder auf, nachdem es vor sieben Jahren, bei Experimenten mit dem Reisen bei Lichtgeschwindigkeit, spurlos verschwunden war. Ein Rettungsteam wird rasch zum zurückgekehrten Schiff geschickt, nachdem eine Funknachricht empfangen wurde – verzerrt, aber dennoch vage einer menschlichen Stimme gleichend. Als die Crew das menschenleere Schiff erreicht und weiter ins Innere vordringt, scheint es immer mehr, als würden sie beobachtet werden. Was wurde aus der Besatzung und wo befanden sie sich die letzten Jahre?

Jawohl, auch Science Fiction hat seinen Platz in der besinnlichen Zeit vor Halloween! Das Schlüsselwort ist hier „Atmosphäre“! Immer, wenn Mensch versucht die Grenzen des Bekannten zu durchbrechen und neues wissenschaftliches Terrain zu erschließen, bietet sich die verlockende Möglichkeit auf Abenteuer zu stoßen. Manche davon furchtbar, entsetzlich oder furchtbar entsetzlich in ihrer Natur. Aber genau deshalb sehen wir uns Streifen wie diesen ja an, nicht wahr? Es ist eine Freude einem, von Minute zu Minute immer verrückter anmutenden Sam Neill zuzusehen. Der Schlagabtausch zwischen seinem Dr. William Weir und Laurence Fishburnes Captain Miller ist ein regelrechtes Duell zweier Schauspielgiganten. Und nein, so großartig die Alien-Filme auch sind, hier schlüpft kein quietschfideles Würmchen aus irgendwelchen Brustkörben. Viel eher frag man sich – gibt es Himmel oder Hölle? Was wenn man an letzteren Ort gelangt? Gibt es ein Zurück von dort?!

5. The Cabin in the Woods (2012)

Regie: Drew Goddard
Schauspieler: Kristen Connolly, Chris Hemsworth, Anna Hutchinson
Laufzeit: 95min

Fünf Teenager fahren los, um ein Wochenende in einer einsamen Waldhütte zu verbringen. Als sie ankommen bemerken sie bald, dass diese sehr abgeschieden ist und sie keine Möglichkeiten haben mit der Außenwelt zu kommunizieren. Als sich die Kellertür auf mysteriöse Art und Weise öffnet, steigen sie neugierig die Stiegen hinab, um herauszufinden, was es damit auf sich hat. Sie finden eine eigenartige Sammlung an Relikten und Kuriositäten, aber als eines der Mädchen aus einem alten Buch vorliest, erweckt sie eine mordlustige Familie von Zombies. Und das ist erst der Anfang einer Reihe von unheimlichen und verrückten Gefahren, die in dieser Einöde lauern.

Kaum drei Jahre alt und schon ein Kultfilmklassiker! Es ist schier unmöglich diesen Film einem eindeutigen Genre zuzuordnen. Jeder Versuch würde zu einem einzigen Spoiler Fest verkommen. Hier werden alle bekannten (und unbekannten) Stilmittel und Konventionen des Genres in die Handlung verflochten und komplett neu definiert. Obwohl böse Zungen darüber klagen, dass die einzelnen Komponenten des Streifens zu absurd und abwegig sind, ist es genau das, was dieses Meisterwerk ausmacht. Hier wird alles, was man je im Horror gesehen hat, in eine Form gegossen, danach komplett zerlegt und auf unterhaltsamste Art wieder zu einem Neuen zusammengefügt. Ihr wisst nicht, was euch hier erwartet…

4. Ginger Snaps – Das Biest in Dir (2000)

Ginger Snaps - Das Biest in dir (2000) © http://ondemand.upc.at/rcms/upload/GingerSnaps.jpg

Ginger Snaps – Das Biest in dir (2000) © http://ondemand.upc.at/rcms/upload/GingerSnaps.jpg

Regie: John Fawcett
Schauspieler: Emily Perkins, Katharine Isabelle, Kris Lemche
Laufzeit: 108min

Ist das Erwachsenwerden als junge Frau, auf tiefenpsychologischer Ebene, vergleichbar mit der allmählichen Verwandlung in einen Werwolf?
Ginger ist 16 Jahre alt, launisch, frech und verbringt ihre Freizeit damit, gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester, Todesszenen nachzustellen, um diese dann zu fotografieren. Die Geschwister schließen einen Pakt, dass sie gemeinsam sterben würden. In einer Vollmondnacht im Oktober, als Ginger ihre erste Periode bekommt, wird sie von einem Werwolf gebissen. Innerhalb weniger Tage verändern sich ihr Körper und ihr Temperament. Ihre Schwester, Brigitte, versucht, mit Unterstützung von Kiffer Sam, ein Heilmittel zu finden. Neben ihrem Wettlauf gegen die Zeit nähern sich auch noch Halloween und der nächste Vollmond. Ginger wird immer furchterregender und bald sind es nicht mehr bloß die Hunde aus der Umgebung, die Tod aufgefunden werden.

Das Werwolf Genre, ein ewiges Stiefkind der Filmindustrie. Passt die Geschichte, sind die Kreatureneffekte mies. Sind die Spezialeffekte atemberaubend, ist die Handlung oft nur seichtes Blockbuster Material. Aber meiner Erfahrung nach hilft eine gute Erzählung dabei über mangelnde Effekte hinwegzusehen. Es fällt hier überhaupt nicht schwer, Sympathie und Mitgefühl für die beiden Hauptfiguren zu entwickeln. Während die jüngere Brigitte verzweifelt versucht ein Heilmittel zu finden, verfällt Ginger immer mehr dem Fluch und seinen dunklen Trieben. Ein dramatisches und tragisches Ende scheint vorherbestimmt. Mit großer Freude habe ich festgestellt, dass dieser Film erfolgreich genug war, sodass es sogar zwei Fortsetzungen gibt. Unglaublich aber wahr – Teil zwei baut wunderbar auf dem Vorgänger auf und bringt kreativen frischen Wind in das Genre! Ihr seid von Werwölfen fasziniert, kennt aber bereits die Klassiker von „Der Wolfsmensch“ (1941) bis hin zu „American Werewolf“ (1981) und „Das Tier“ (1981)? Bitte sehr, wagt einen Blick hier rein!

3. The Devil’s Backbone – Das Rückgrat des Teufels (2001)

Regie: Guillermo del Toro
Schauspieler: Marisa Paredes, Eduardo Noriega, Federico Luppi
Laufzeit: 106min

Während des spanischen Bürgerkriegs wird der zwölfjährige Carlos von seiner Familie bei einem Waisenhaus, mitten im Nirgendwo, zurückgelassen. Dr. Casares und seine Frau Carmen leiten das Heim. Der frühere Waise Jacinto, der mit der Lehrerin Conchita zusammenlebt, ist verantwortlich für die Instandhaltung des Geländes. Jacinto ist ein ehrgeiziger und gewalttätiger Mann, hat außerdem eine Liebesaffäre mit Carmen und versucht den Schlüssel zu Dr. Casares‘ Tresor zu stehlen, worin das Gold versteckt ist, mit dem die republikanischen Truppen unterstützt werden. Carlos wird vom stärkeren Jungen Jaime, der der Anführer der Burschenbande ist, schikaniert. Eines Tages spürt Carlos die Präsenz eines Geistes und entdeckt, dass es der Waisenjunge Santi ist, der vermisst wird. Carlos sieht Santi immer öfter und enthüllt nach und nach das dunkle Geheimnis, das hinter dem düsteren Anwesen und dem Verschwinden des Jungen steckt.

Meisterregisseur Guillermo del Toros insgesamt dritter Film und meiner Meinung nach viel zu wenig beachtet. Kaum ein Erzähler versteht es besser die erschreckende und einschüchternde Sicht auf das Erwachsenwerden durch Kinderaugen darzustellen und rund um dieses Dilemma herum eine packende und unheimliche Geschichte aufzubauen. Spielt die Handlung bereits zu einer derart schwierigen Zeit und Epoche, so wird das Drama umso verheerender durch die Berührung des Übernatürlichen. Eines verspreche ich – Santi vergisst man nicht! Eine fabelhafte Kombination von Make Up Effekten und digitaler Nachbearbeitung!

2. Der Nebel (2007) 

Regie: Frank Darabont
Schauspieler: Thomas Jane, Marcia Gay Harden, Laurie Holden
Laufzeit: 126min

Ein gewaltiger Sturm fegt über eine Stadt in Maine hinweg. Am nächsten Morgen nähert sich ein seltsamer Nebel dem Vorort. Als sich der Nebel zügig über die gesamte Umgebung legt, sitzt eine Gruppe von Einwohnern in einem Supermarkt fest. Unter ihnen der Künstler David Drayton und sein fünfjähriger Sohn. Die Menschen bemerken nach und nach, dass im Nebel eine Vielzahl grauenhafter, mysteriöser Kreaturen lauert. Was hat das Militär damit zu tun? Welche geheimen Experimente wurden im nahe gelegenen Truppenstützpunkt durchgeführt? Als die Welt um sie herum zur buchstäblichen Hölle auf Erden wird, versuchen die entsetzten Bürger verzweifelt diese apokalyptische Katastrophe zu überleben.

Es ist eine Schande wie wenig dekoriert das cineastisch unschlagbare Traumpaar Darabont/King ist! Von „Die Verurteilten“ (1994) über „The Green Mile“ (1999) bis hin zu diesem Prachtstück – Stephen King lieferte die Romanvorlagen, Frank Darabont bannte sie auf Zelluloid, die Kritiker überhäuften die Werke mit Lob und Nominierungen, aber Preise blieben jedoch jedes Mal aus. Unfassbar!
Die wunderschöne Tatsache, dass diese Erzählung einen so starken Lovecraft-Flair versprüht macht sie zu einem definitiven must-see! So furchterregend und überwältigend das Unbekannte auch dargestellt wird, so ist das wahre Böse hier zu einem beachtlichen Teil von menschlicher Natur. Besser gesagt liegt es in der Natur des Menschen. Ich kenne niemanden, den das Ende nicht komplett von den Socken gehauen hat und fassungslos auf den Schirm starren ließ.

1. Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (1922)

Regie: F.W. Murnau
Schauspieler: Max Schreck, Greta Schröder, Ruth Landshoff
Laufzeit: 94min

In der Stadt Wisborg, im Jahr 1838, freut sich der Grundstückshändler Knock den Auftrag des Grafen Orlok zu bekommen, ihm ein Haus in der Gegend zu suchen. Er schickt seinen jungen Assistenten Hutter los, um den Grafen in seinem Schloss in den fernen Karpaten, aufzusuchen. Hutter kommt sicher an seinem Reiseziel an und Graf Orlok zeigt sich besonders interessiert an dem Grundstück gegenüber Hutters eigenem Haus, vor allem, nachdem er ein Bild von dessen hübscher, junger Gattin Ellen sieht. Hutter erkennt bald das Böse, mit dem er es zu tun hat, als er das Schlafgemach des Grafen in einer Gruft findet. Könnte er tatsächlich ein Vampir, gar Nosferatu selbst, sein? Der junge Mann wird eingesperrt, während Orlok sich mit dem Schiff auf den Weg nach Wisborg macht. Als Orlok ankommt, bricht die Pest aus und die Bewohner fühlen die Ankunft des Unheils. Hutter schafft es letztendlich aus dem Schloss auszubrechen, beeilt sich rasch zurück nach Hause zu gelangen, aber ist erschöpft, krank und findet sich in einem Spital wieder. In Wisborg spürt Ellen die sich anschleichende Dunkelheit, als Nosferatu immer näherkommt. Doch sie erfährt, dass eine sündlose Frau durch ihr Selbstopfer den Vampir töten kann. Wird Hutter es schaffen Ellen vor Nosferatu oder vor ihrem Selbstopfer zu beschützen?

Dieses Juwel der bewegten Bilder wurde vor fast 100 (einhundert!) Jahren gedreht und man kann ihn sich heutzutage in seiner Gänze auf YouTube ansehen! Diese Tatsache alleine ist bereits bemerkenswert. Obwohl dieser Film bereits derart alt ist, hat er kein Bisschen von seiner Stimmung und Atmosphäre eingebüßt. Oder vielleicht gar deswegen? Die Bildqualität, die stellenweise Grobkörnigkeit und Unschärfe, gibt diesem Stummfilm eine weitere unheimliche Facette. Es ist ein reiner Augenschmaus mitanzusehen, mit welchen einfachen aber hocheffektiven Mitteln man in diesen jungen Jahren des Filmemachens Atmosphäre zu erzeugen wusste! Max Schrecks Darstellung des Grafen Orlok ist Legende! Das hier ist der Urvampirfilm schlechthin und stammt aus einer Zeit, lange bevor das Genre mit klischeeüberladenen Glitzerblutsaugern überrannt wurde. Jeder Mensch, der auch nur annähernd etwas für die düstere Seite des Kinos übrig hat, sollte dieses Meisterwerk zumindest einmal komplett gesehen haben!

Nach dieser geballten Ladung an Schrecken, Atmosphäre und cineastischer Dunkelheit sollte auch jeder noch so überzeugte Zyniker bereits am Kürbisschnitzen sein (oder zumindest viereckige Augen haben). Wie dem auch sei – ich hoffe, dass wenigstens die Unterhaltung nicht zu kurz kam und das der eine oder die andere einen Film (wieder)entdecken konnte, der noch unbekannt oder längst vergessen war.
Viel Spaß noch und vergesst niemals: Die Nacht ist dunkel und voller Wunder!

Header: Spooky Halloween © http://images6.alphacoders.com/552/552086.jpg

4 Gedanken zu “10 Filme für perfekte Halloween-Stimmung

    • Danke fürs Lesen und Kompliment 😉 Carpenter hats diesmal leider nicht geschafft, aber fast! Ich hatte auf Platz 2 neben „Der Nebel“ bereits „Das Ding aus einer anderen Welt“ stehen. 😉

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